Kirchturm St. Peter

Mannheim

2020
01.11. 21.11.

Industrietempel

TURMMASCHINE

Konzept

Eine lebende Installation

Kunst in der Vertikalen. Die Mechanik im Räderwerk der Turmmaschine ist rätselhaft. Alles greift ineinander, folgt inneren Abläufen. Und doch wird alles von außen angestoßen. Wer treibt die Zahnräder und Hebel an?

Absurd & fantastisch

Die groteske Symphonie der Technik

Mittels Projektion verwandeln wir den oberen Turmraum in eine virtuelle Maschine. Dieses fantastische und absurde Gebilde soll Betrachtende einerseits unterhalten, aber auch ihre gewohnte Wahrnehmung der Funktionieren von Maschinen verzerren. Die Maschine verfolgt keinen Zweck, sie funktioniert immer weiter, mit überraschenden Effekten.

Aus dem Maschinenklängen entwickelt sich eine groteske Symphonie, die einen nervenaufreibenden Rhythmus für die Performancetänzer der Turmmaschine bietet.

Location

Die St. Peter-Kirche befindet sich im Mannheimer
Stadtteil Schwetzingerstadt.

Der obere Turmraum ist ein hoher Raum aus gemauerten Backsteinwänden mit einer etwa quadratischen Grundfläche. Der Raum ist nur über eine Treppe erreichbar. Eine weiter Treppe im Raum führt in die Höhe. Eine Tür unter dieser Treppe führt auf das Deckengewölbe der Kirche.

Hinsichtlich der COVID19-Pandemie gilt ein verantwortungsbewusstes Hygienekonzept: durch eine Reservierungspflicht und die Führung in Kleingruppen wird für genügend Abstand gesorgt. Beim Besuch gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Es wird Desinfektionsmittel bereitgestellt.

Ästhetik & Sound

Ästhetik ist angeleht an Futurismus und Kubismus und enthält Elemente des Steampunks: Uhrwerke, Zahnräder, Dampfmaschinen, Zeppeline. Hiermit soll einerseits ein Kontrast zur Stellung des Kirchturms als Sakralbau kontrastiert werden. Andererseits möchten wir den Bezug zur Industriestadt Mannheim herstellen und rezitieren damit die historische Umgebung dieses Ortes: Stahlträger, Chemiekolben, Nieten, rauchende Schlote und Schornsteine.

Jedes Maschinenteil besitzt einen eigenen Sound. Die Sounds sollen aus dem Mannheimer Stadtraum stammen. Hierzu werden an verschiedenen Stellen Töne mit einem Field Recorder eingefangen und gesampled. Das Zusammenspiel der Sounds beim Durchlaufen der Maschine erzeugt so einen Klangteppich, der den Tänzer:innen als Musik dient.

Außergewöhnliche Projekte für außergewöhnliche Orte - Industrietempel e.V.

Kooperation

Pendeloque beim Industrietempel

Nach dem ersten erfolgreichen Installation Anima\S beim Industrietempel-Projekt "Die Lichtbrunnen" dürfen wir schon zum zweiten Mal Teil einer beeindruckenden Kooperation zwischen verschiedenen Künstler:inneninitiativen sein. Der Industrietempel präsentiert diesmal "Die Turmmaschine"!

Seit 1989 verwandelt der Industrietempel vor allem Anlagen des Industriezeitalters in Tempel der Kultur. Immer wieder entdeckt der Verein neue Räume für ganz besondere Aufführungen, Ausstellungen oder Konzerte. Eine kleine Auswahl: Wasserwerk, Tiefbunker, Klärwerk, Schleuse, Stahlwerk, Wasserturm, Kesselhaus, Pumpwerk. Jeder dieser Räume hat seinen eigenen Charakter, seine spezielle Architektur, Atmosphäre und Funktion. Danach richten sich die Projekte.
Der Industrietempel arbeitet mit dem, was er vorfindet, läßt sich ganz auf den Raum ein.

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